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Als fliegen noch fliegen war
Von Peter Sarkis, 8. Oktober 1999

Hawker
Die DC-4 der «Swiss Air Lines» beim Start im
Berner Belpmoos

Bei «VIP Classic Airlines» liegt die Betonung auf Nostalgie. Das goldene
Zeitalter der kommerziellen
Luftfahrt wird zu neuem Leben erweckt.


Mn erinnere sich: Es waren die mit viel Emotionen geladenen Nachmittage auf der Besucherterrasse auf dem Flughafen, ganz nahe an den grossen Kolben-, Turbinen- und den ersten Düsenmaschinen. Praktisch keine Absperrungen, keine Sicherheitsbeamten die wissen wollten, warum man so hartnäckig die Flugzeuge beobachtete und fotografierte.

Alles rund um die Fliegerei war so positiv und auf Wachstum ausgerichtet. Diese Zeit kommt wohl nie mehr, aber dennoch hat es Kenneth Kerr, Gründer der VIP Group, ausgezeichnet verstanden, mit seiner neuesten Serie, der «VIP Classic Airlines» uns zumindest teilweise wieder in diese Epoche zurückzuversetzen.

Neun Jets,
vier Propellerflugzeuge
Um die Eigenschaften eines jeden Flugzeugs zu beschreiben, fehlt ganz einfach der Platz. Besonders aufgefallen ist der viermotorige Turbinenprop Vickers Viscount aus England mit seinem so typischen schrillen Ton, der auch in der Realität manchen Jet-Sound an Lärm noch übertraf. Die gutmütigen Douglas DC-3 und DC-4 sind auf der CD ebenfalls zu finden. Mit der authentischen Swissair Bemalung und den knorrig tönenden Kolben-Sternmotoren erinnern die beiden Maschinen an die fünfziger Jahre.

Gelungen ist auch das Umsetzen der Lockheed L188 Electra, die mit eigenem Sound und fast Original-Panel zu haben ist. Einer dieses Flugzeugtyps wurde übrigens noch vor kurzem für Passagierflüge im hohen Norden eingesetzt.

Panel Sauber gestaltetes Panel der DC-8. Das Andocken dieses frühen Jets passt nicht so ganz ins Bild, ist aber dank des FS98 dennoch möglich
 
Mit mehr als 57 Meter galt die DC-8 als eines der längsten Flugzeuge dieser Klasse. Sie ist hier mit 15 verschiedenen Bemalungen, unter anderen natürlich Swissair, dann auch Air Canada oder Finnair installierbar. Das eigens dafür konzipierte Panel mit Flugzustandsanzeige in typischem Douglas Stil gibt fortwährend Informationen über die Lage des Flugzeugs ab. Auch der Sound wurde original übernommen und variiert je nach Schubleistung.

Die dreimotorige Boeing 727 mit unverkennbarem eigenen Klang besitzt ein übergrosses, allerdings nicht aktives Wetterradar. Da die Cockpits dieses Flugzeugstyps im Laufe der Zeit sehr unterschiedlich ausgerüstet wurden, ist hier keine automatische Schubeinstellung zu finden. Dennoch wirkt dieses Panel ausgesprochen gelungen.

Nicht vergessen wurde auch die wirklich eigenwillige Caravelle. Sie war während dreier Jahrzehnte auf fast allen Flugplätzen Europas zu sehen. Aufgefallen ist sie auch wegen ihres ohrenbetäubendem Krachs. Leider wurde es ausgerechnet bei diesem Flugzeug unterlassen, den Sound mitzugeben. Wer ist imstande, übers Internet auf einem der gängigen Flugsimulator-Foren diesen «Lärm» nachzuliefern? Ganz nach dem Motto «die Ersten werden die Letzten sein.»

Dann ist das erste kommerziell genutzte Düsenflugzeug der Welt, nämlich die Comet, noch zu erwähnen. Mit seinem typisch britischen Panel und dem rudimentär ausgerüsteten Autopiloten aus den vierziger Jahren dürfen wir hier diesen legendären ersten Grossjet nochmals von innen und aussen bewundern.



     
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