ZIVILLUFTFAHRT
LUFTSTRASSEN
Geburtswehen am Himmel
von Herbert Schmell, 26. Februar 1999
 

Neue Luftraumaufteilung über der Schweiz
Sicherheit hat Priorität
Flugoperation technisch gerüstet
Piloten früh orientiert
 
Stau Die Flugzeuge stauen sich, denn die Umstellung der Luftstrassen reduziert zu Beginn die Kapazitäten am Himmel

Die ab gestern Donnerstag geltende neue Routenführung im europäischen Zivilluftverkehr führt auch am Schweizer Himmel vorerst zu Problemen.
 
Nach den Anlaufschwierigkeiten, die viele Verspätungen und auch Streichung von Flügen auslöst, soll das Verfahren die dringend nötigen zusätzlichen Kapazitäten erschliessen, um den Flugverkehr in Zukunft bewältigen zu können. Nach den nordischen Ländern, die das System unter ähnlichen Geburtswehen letzten Oktober eingeführt hatten, wird es jetzt im grossen Rest von Europa vollzogen. Deutschland folgt im Herbst. Kern des neuen «Air Traffic Services Route Network» (ARN) ist der richtungsgetrennte Verkehr mit weniger Kreuzungspunkten, analog einer Autobahn. Die Flugkorridore müssen genügend breit sein, um die Sicherheitsabstände zu gewährleisten. Neu herrscht in der Schweiz und Frankreich jetzt Rechtsverkehr. Das System wurde von Eurocontrol erarbeitet, der Dachorganisation der Flugsicherungsbehörden; ihr gehört neben 28 anderen europäischen Ländern auch die Schweiz an. ARN hat zum Ziel, den Luftraum besser zu nützen und dadurch rund 30 Prozent mehr Kapazität für die Entwicklung des europäischen Zivilluftverkehrs zu schaffen. Dies ist auch nötig, denn bis zum Jahr 2016 rechnen Fachleute mit einer Verdoppelung.




 
   
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