ZIVILLUFTFAHRT
LUFTSTRASSEN

Geburtswehen am Himmel (3)
 

Neue Luftraumaufteilung über der Schweiz
Sicherheit hat Priorität
Flugoperation technisch gerüstet
Piloten früh orientiert
 
Flugoperation
technisch gerüstet

Technisch sind die Schweizer Fluggesellschaften für ARN gerüstet. So erfüllt beispielsweise die Swissairflotte die Anforderungen für die Flächennavigation (Basic Area Navigation oder B-RNAV). Im europäischen Luftraum gilt als Übergangsregelung zurzeit die «Required Navigation Performance» (RNP) für Zivilverkehrsflugzeuge im Streckenflug von 5 NM. Das heisst, ein Flugzeug darf sich während 95 Prozent des Streckenfluges nicht weiter als fünf NM von der beabsichtigten Position entfernen. Später wird dieser Abstand verringert.
 

Air Traffic Controller Für die Air Traffic Controller macht ARN die Überwachung der unteren Lufträume wesentlich schwieriger
 
«Wir können flexibel navigieren, das heisst, wir sind nicht mehr nur an Bodennavigationshilfen gebunden», erklärt Harry Bänninger, Area Manager Kurzstrecke bei Swissair. Auf allen Jets waren die Datenträger mit den neuen «Waypoints», den für die Navigation relevanten Überflugpunkten, geladen worden. Sie wurden gestern Donnerstag aktiviert. Das Flight Management System (FMS) greift auf diese Datenbasis zu, die alle Flugstrecken und Radionavigationshilfen gespeichert hat. Beim modernen Grossteil der Flotte steht zudem das Global Positioning System (GPS) als Hilfe zur Verfügung.
 
Piloten früh orientiert
Gemäss Christoph von Hornstein, Airbus A320-First Officer und zuständig für die Information des Cockpitpersonals, wurden die Swissairpiloten bereits am 17. Februar über die Neuerungen in Kenntnis gesetzt und mit den Unterlagen versehen. Dies ging deshalb so schnell, weil man den weltweit drittgrössten Hersteller solcher Unterlagen im Hause hat: Swissair Flight Support versorgt nicht nur die eigenen Piloten, sondern eine ganze Reihe weiterer Fluggesellschaften mit den jeweils neuesten Navigationsdaten.
 
Bei den Flugvorbereitungen in Zürich, Basel und Genf hängen Karten mit den neuen Flugstrassen. Hier machen sich die Besatzungen auch mit den neuen Namen der Waypoints vertraut, die sie bei der Programmierung der Route ins FMS eintippen. Die Änderungen gelten für An- und Abflugverfahren sowie «en route», nicht aber für den Endanflug in Zürich, Genf oder Basel, präzisiert Christoph von Hornstein abschliessend. Hier bleiben die Verfahren gleich. Auch Crossair hat sich gut vorbereitet. Ihre Flugzeuge sind ebenfalls alle mit dem FMS ausgerüstet, im Sommer wird flottenweit auch das TCAS eingebaut sein. Dieses Gerät warnt, wenn sich zwei Flugzeuge in der Luft zu nahe kommen und gibt Ausweichempfehlungen.

 

 
   
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