Swissaviation: Luftfahrt und Politik

ZIVILLUFTFAHRT

POLITIK

Luftfahrt und Politik (2)

Was im Nationalratssaal beschlossen wird, betrifft oft auch
die Luftfahrt

Wie läuft so ein Lunch konkret ab?
Die Veranstaltung wird von langer Hand vorbereitet. Der Vorstand der Aerosuisse beschliesst die Themen, abhängig von der Aktualität. Anschliessend werden geeignete Referenten gesucht. Einige Wochen vor dem Termin erhalten die Parlamentarier ein Voravis und ein Monat vorher die Einladung. Pro Lunch gibt es eines oder mehrere Referate. Dabei wird darauf geachtet, dass mindestens eines davon in französischer Sprache gehalten wird.

Zum Sachplan Infrastruktur Luftfahrt gingen 24000 Anträge ein, die jetzt vom BAZL bearbeitet werden. Gibt es da noch Einflussmöglichkeiten?
Die Aerosuisse hat bereits vorher Einfluss genommen und die ganze Vernehmlassung innerhalb der Luftfahrt koordiniert. Dazu gehörte die Organisation der Mitwirkung durch unsere Mitgliedverbände Schweizerischer Flugplatzverein und Aero-Club der Schweiz. Dazu gehörten auch zwei Informationstagungen mit dem BAZL. Wir forderten unsere Leute auf, an der Vernehmlassung teilzunehmen. Auch mit Wirtschaftsorganisationen wie Vorort und Gewerbe nahmen wir Kontakt auf und erhielten dort Sukkurs. Nach Abschluss der Vernehmlassungsphase organisierte die Aersosuisse einen Arbeitslunch zum Thema «Die Anforderungen der Schweizerischen Luftfahrt an eine zukunftsorientierte Luftfahrtinfrastruktur». Dies ist wichtig zur Sicherstellung der Entwicklungsmöglichkeiten der Luftfahrtinfrastruktur, das heisst die Anpassungsfähigkeit an die Bedürfnisse der Benützer und der technologischen Entwicklungen.

Wieviele Parlamentarier nehmen in der Regel an einem solchen Arbeitslunch teil?
Ja, es gibt verschiedene, die das Pilotenbrevet haben oder früher einmal hatten. Andere sind in Verwaltungsräten von Aviatikunternehmen oder in Institutionen, die mit der Aviatik verbunden sind.

Wird Bundesrat Moritz Leuenberger aktiv informiert?
Wir wären glücklich, wenn wir ihn direkt informieren könnten. Er hat aber offensichtlich andere Informationskanäle. Einer davon ist sicher das BAZL, doch stehen ihm noch andere Wege in seinem engeren Stab zur Verfügung. Wir sind daran, hier die Kontakte zu verbessern.

Die Aerosuisse

Die Aerosuisse wurde am 22. Mai 1968 als Dachverband der schweizerischen Luftfahrt gegründet mit dem Zweck, die Interessen der gesamten schweizerischen Luftfahrt zu wahren. Heute gehören rund 70 Firmen dazu, und zwar Linien- und Charterfluggesellschaften, Unternehmen der Geschäfts-, Berufs-, Rettungs- und Arbeitsfliegerei der allgemeinen Luftfahrt (General Aviation), die Organisationen des Privatflugwesens und des Flugsportes, Fliegerschulen und ihr Verband, Flugplatzgesellschaften und ihr Verband sowie Interessengemeinschaften der Landesflughäfen, Flugzeugunterhalts- und Handelsbetriebe und zahlreiche einschlägige Verbände und Vereine der Luftfahrt, darunter Vereinigungen der Berufspiloten und des Flugsicherungspersonals. Präsident der Aerosuisse ist Dr. Pierre Moreillon, das Sekretariat befindet sich in Bern.