ZIVILLUFTFAHRT
SF EMMEN
Drohnen aus Emmen für Finnland
Von Franz Wegmann, 22. Oktober 1999

Produktion
Die SF in Emmen hat die Umstellung vom staatlichen Rüstungsbetrieb zum nach modernen Grundsätzen geführten Unternehmen mit Erfolg geschafft

Die SF Emmen meldet Aufträge aus dem Ausland, die gegen harte Konkurrenz erkämpft wurden. Sie fördern die (gewollte) Verschiebung weg von Staatsaufträgen hin zu privaten Kunden.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Dr. Werner Glanzmann, konnte es mit Freude feststellen: «Die Auslastung ist gut, in wichtigen Projekten konnten die Kadenzen gesteigert werden, Unterhalts- und Integrationsaufträge für Dritte gewinnen an Bedeutung, und es gelang, den Rückgang an Bundesaufträgen zu kompensieren.»
Die SF Schweizerische Unternehmung für Flugzeuge und Systeme AG ist seit dem 1. Januar 1999 eine gemischtwirtschaftliche Aktiengesellschaft nach privatem Recht und eine Tochter der Ruag Suisse Holding. In dieser Holding sind vier ehemalige Rüstungsbetriebe der Eidgenossenschaft zusammengefasst und nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen organisiert.

Der letzte F/A-18 hat die die Montagehalle verlassen
Mit der Reorganisation wurden auch die Prioritäten neu gesetzt. Als privatwirtschaftlich organisierter Betrieb ist die SF heute selbst verantwortlich für den Geschäftsgang. Die Aufträge des Bundes haben in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen, und dieser Trend wird sich noch verstärken. Am Markt zu bestehen wird damit zur Überlebensfrage, und es müssen grosse Anstrengungen unternommen werden, um Aufträge von Drittkunden zu erhalten.

In diesen Wochen kann das Grossprojekt F/A-18 abgeschlossen werden. «Gerade bei diesem Projekt dürfen wir mit Stolz auf einen gelungenen Projektablauf zurückblicken», erklärt Werner Glanzmann dazu. «32 von 34 F/A-18-Kampfflugzeugen wurden in der SF termin-, kosten- und qualitätsgerecht zusammengebaut. In der eigentlichen Endmontage konnte der Montageaufwand von anfänglich 17000 Personenstunden auf rund 6000 reduziert werden. Das in der SF gewonnene Know-how bei der Endmontage und bei der Komponentenherstellung stellt eine solide Basis für die gegenwärtig und in Zukunft anfallenden Unterhaltsarbeiten dar.»


Ein wichtiger Teil der Arbeiten in der SF Emmen sind nach wie vor die Aufträge zur Produktion der Leitwerke für den Pilatus PC-12, vier wesentliche Teile für das Höhenleitwerk der Boeing 717 und Vorderteil und Ruder der Seitenleitwerke sowie Querruder für die F/A-18 für Boeing. Letztere sind ausschliesslich Ersatzteile für im Einsatz stehende F/A-18 der US-Streitkräfte, da die Version C und D des F/A-18 nicht mehr neu gebaut werden.





   
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