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Geniesse die Gegenwart und plane für die Zukunft
Von Roger Ackermann, 24. September 1999

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Walter Vorburger, Flight Engineer auf der Boeing 747-300: Hier hat er alles unter Kontrolle

29 Jahre lang war Walter Vorburger Flight Engineer bei der Swissair. Mit der Ausmusterung der letzten beiden Boeing 747-300 wird er aus der Firma ausscheiden müssen.

Das Jahr 1999 hat eine ganz spezielle Bedeutung für Walter Vorburger. Ende dieses Jahres endet nicht nur das 20. Jahrhundert, sondern für ihn persönlich ein ganzer Lebensabschnitt: Nach 29 Jahren als Flight Engineer bei der Swissair wird Walter Vorburger, 52-jährig, zusammen mit den letzten noch auszumusternden Boeing 747-300 des Schweizer Flagcarriers in Frühpension gehen. Seine Berufsgattung ist nicht mehr gefragt. Für den im St. gallischen Gossau wohnhaften Second Officer wird ein neues Leben, abseits der Fliegerei, beginnen müssen.


Walter Vorburger. Seine Laufbahn als Flight Engineer war weder geplant noch angestrebt. Einzig eines wusste der Rheintaler schon während seiner Lehre: Bei der Ausbildung zum Maschinenzeichner sollte es auf keinen Fall bleiben. So besuchte er auch die Technikerschule der Swissair, als er auf Empfehlung seines älteren Bruders Guido, der bereits bei der Swissair arbeitete, zur Technik der Swissair wechselte. Die Arbeit im Weight & Balance Engineering empfand der junge Walter Vorburger als «ungemein spannend, interessant und äusserst lehrreich», auch wenn er zu dieser Zeit noch keinerlei Ambitionen hegte, einmal in die Fliegerei einzusteigen.

Durch die Arbeit am Flughafen und den Kontakt zu den Bordtechnikern, steigerte sich das Interesse am Flugbetrieb merklich. Und zudem ist das Leben voller Überraschungen und wundersamen Begebenheiten – und von diesen sollten in der nächsten Zeit einige den beruflichen Werdegang von Walter Vorburger bestimmen.

Englisch nachgebüffelt
Seine Karriere als Flight Engineer begann in einer Bar in Zürich. «Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis untereinander im Büro und gingen oft zusammen nach Feierabend etwas trinken», blickt Walter Vorburger zurück auf jenes wegweisende Erlebnis vor rund 30 Jahren. Sein Bruder hatte zu diesem Zeitpunkt gerade die Technikerschule absolviert und sich für die Selektion der Schweizerischen Luftverkehrsschule SLS als Bordtechniker angemeldet. Walters Chef hatte dies erfahren und ermunterte ihn, es seinem Bruder gleich zu tun: «Was dein Bruder kann, kannst du auch. Dieser Job wäre doch etwas für dich.»



     
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