THEMA
SIMULATOR
Luftnotfall auf sicherem Boden (2)

EuroAirport
Luftnotfall auf sicherem Boden
Simulatoren bieten viele Vorteile
 
EuroAirport Der Fokker 100 Simulator kommt für die Multi Crew Cooperation in den Bridge-Kursen zum Einsatz

Auch das aerodynamische Verhalten des Flugzeugtyps entspricht recht genau demjenigen des Originals. Sogar das Geräusch der Triebwerke wird im Simulator-Cockpit hörbar. Vor allem aber erzeugen Computer auf fernsehähnlichen Bildschirmen Flugplätze mit ihrer Umgebung, deren originalgetreue Perspektive sich je nach Position und Lage des Flugzeugs kontinuierlich verändert. Optische Systeme vor den Bildschirmen projizieren die Bilder in das Pilotenblickfeld und erzeugen dabei die räumliche Tiefe sehr eindrucksvoll. Diese sogenannten Visuals umfassen meist alle Cockpit-Fenster und erzeugen praktisch Rundum-Sichten. Die Übergänge zwischen den einzelnen Fenstern mit ihren Teilausschnitten der Flugzeugumgebung sind kaum mehr wahrzunehmen. Dies verstärkt den Eindruck, im echten Flugzeug zu sitzen, beträchtlich. Die Illusion ist perfekt: Hat man im Simulator Platz genommen und mit den ersten Vorbereitungen für die Session begonnen, vergisst man komplett, dass man sich nur in einem Übungsgerät und nicht im wirklichen Flugzeug befindet.

Simulatoren sind die Basis der Ausbildung
Bei der Swissair ist das Swissair Training Center für die Ausbildung, und somit auch für das Simulatortraining, zuständig. Im Ausbildungszentrum Zürich-Kloten sind acht sogenannte Full Flight Simulatoren im Einsatz, welche die Flugzeugtypen Fokker 100, Airbus A320, A330/A340, MD11, MD 80 und Boeing B-747-357 repräsentieren. Angehende Swissair-Pilotinnen und -Piloten sammeln ihre ersten Erfahrungen mit einem schweren Passagier-Jet und mit der Zusammenarbeit im Cockpit auf dem Fokker 100 Simulator. Im Rahmen eines sechswöchigen Bridge-Kurses wird das während der ersten drei Wochen erarbeitete Theorie-Wissen über die Multi-Crew-Cooperation MCC in total 45 Simulatorstunden praktisch umgesetzt. Jeweils drei Flugschüler absolvieren die Simulatorsession: Einer als Flying Pilot, der zweite als Assisting Pilot und der dritte als Beobachter. In den ersten fünf der insgesamt zehn Übungen geht es darum, den Jet und sein Handling kennenzulernen. Die Übungen sechs bis acht dienen der Einführung in die Notverfahren bei Motorausfall, Triebwerkbrand und Rauchentwicklung im Cockpit. Mit den letzten zwei Simulatorübungen wird die normale Linienoperation behandelt, also Flüge von A nach B inklusive der Flugplanung nach den gängigen Vorschriften.

Umschulung bis zum Co-Pilot
Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen des Bridge-Kurses, welche anschliessend einen Swissair-Arbeitsvertrag erhalten haben, können nun in den Umschulungskurs A320 einsteigen. Dieser Kurs ist so aufgebaut, dass theoretische Kenntnisse durch Simulatorübungen möglichst rasch einen praktischen Bezug erhalten. Hundert Stunden Theorie werden mit 22 Übungen zu je 2.5 bis 3.5 Stunden auf dem Airbus A320-Simulator ergänzt. Dabei werden die neuen Copilotinnen und Copiloten in allen fliegerischen Belangen mit dem A320 vertraut gemacht: Instrumentenanflüge, manuelles Fliegen, Sichtflugvolten und Landetraining bei allen Wetterbedingungen, abnormale Verfahren wie Triebwerkausfall oder Probleme mit den Steuerflächen, Notverfahren wie Kabinendruckabfall oder Feuer und Rauch an Bord sowie die Crew Koordination werden äusserst realistisch geübt.





     
© 1999, Medavia AG, CH-5242 Lupfig. Alle Rechte vorbehalten
Webdesign by Infofactory