THEMA
SIMULATOR
Luftnotfall auf sicherem Boden (3)

EuroAirport
Luftnotfall auf sicherem Boden
Simulatoren sind die Basis der Ausbildung
 
EuroAirport Im Simulator lässt sich jede Fluglage realitätsgetreu nachstellen; im Bild die MD11

Erst danach erfolgt ein dreitägiges Flugtraining mit dem echten Airbus. Jeder Flugschüler fliegt zwischen fünf und fünfzehn Volten. Dabei sollen vor allem der Landeablauf und die allerletzte Phase der Landung trainiert werden. Die frischgebackenen Copilotinnen und Copiloten sind sodann schon für die Streckeneinführung und damit für die ersten Flüge mit Passagieren im regulären Flugbetrieb bereit.

Die Crossair setzt für das Pilotentraining einen Saab 2000- und einen Saab 340-Simulator ein. Da die Saab-Flotte in den kommenden Jahren durch Embraer-Jets ersetzt wird, haben auch die Saab-Simulatoren bald ausgedient. Wie Crossair-Pressesprecher Manfred Winkler erklärte, soll in nächster Zeit der Saab 340-Simulator veräussert werden. Ersetzt wird er durch einen Embraer-Simulator. Welcher Typ es sein wird, ist zur Zeit noch offen.

Recurrent Training
Simulatoren decken alle Refresher-Kurse und Checkflüge der Besatzungen, die sich alle sechs Monate dieser harten Prüfung stellen müssen, ab. Weitere Einsatzgebiete sind das Trainieren neuer Flugverfahren wie beispielsweise der Monitored Approach bei Nicht-Präzisionsanflügen mit tieferen Entscheidungshöhen oder das Testen neuer, lärmmindernder Abflugverfahren.

Simulatoren bieten viele Vorteile
Je besser es den Simulatoren-Produzenten in Zusammenarbeit mit den Flugzeugherstellern und den Luftfahrtgesellschaften gelingt, die fliegerische Wirklichkeit mit ihren Geräten zu simulieren, umso grösser wird der Anteil des Simulatortrainings an der fliegerisch-praktischen Ausbildung der Piloten. Damit können die Vorteile des Simulators wie Sicherheit, Lerneffizienz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit immer besser genutzt werden. Eine Simulatorstunde kostet etwa ein Zehntel dessen, was die Airlines für eine Flugstunde im Jet berechnen müssen. Weitere entscheidende Vorteile des Simulators: Kein Treibstoffverbrauch, keine Abgase, keine Lärmbelästigung. Der intensive Einsatz von Simulatoren in der Ausbildung bedingt jedoch, dass einerseits die Ausbildungsverantwortlichen bei den Airlines die Lehrpläne und Lektionen entsprechend gestalten und anpassen, und dass andererseits die für die Bewilligung der Ausbildungsrichtlinien zuständigen Luftfahrtbehörden, in der Schweiz konkret das Bundesamt für Zivilluftfahrt, kooperativ mitarbeiten. Die Ausbildung von Besatzungen ist heute ausserordentlich teuer. Doch zeigen zahlreiche Analysen, dass die Sicherheit bei den Airlines durch qualitativ hochstehendes und effizientes Training entscheidend beeinflusst wird. Moderne Simulatoren helfen mit, dies ökonomisch und ökologisch vertretbar zu gewährleisten.

Simulatorfliegen für alle
Da die Swissair ihre Simulatoren nur etwa zur Hälfte auslastet, vermietet sie diese teuren Geräte an andere Fluggesellschaften wie etwa AUA, Crossair oder Lufthansa Cargo. Doch auch Privatpersonen können sich das einmalige Erlebnis eines Fluges am Steuer eines Jumbo-Jets gönnen. Dafür wurde der Bereich Simulatorfliegen für alle geschaffen. Maximal drei Personen können sich zusammen einen Simulator mit Instruktor für mindestens eine Stunde mieten. Informationen und Anmeldeformulare gibt es bei Swissair Training OTM, 8058 Zürich-Flughafen, Tel. 01 812 54 49,E-mail srotm@sairgroup.com.
Auch bei der Crossair können Interessierte Simulatorflüge buchen. Mit zum Simulatorerlebnis gehört auch ein Glas Champagner und ein Zertifikat. Auskunft gibt das Crossair Training Center, Postfach, 4002 Basel, Tel. 061 325 35 78.




     
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