THEMA
SINGRAY
Intelligent verpackter Zwischenraum
Von Hans Rudolf Schneider, 19. November 1999

EuroAirport
Druckluft in der Tragfläche
Luft ist überall
 
EuroAirport Futuristischer Anblick: Der Stingray in einem Flugzeugunterstand auf dem Flugplatz St. Stephan im Berner Oberland

Die Prospective Concepts AG übernimmt den Flugplatz St. Stephan als Werksgelände. Die Firma macht Schlagzeilen mit ihrem Stingray und einem neuartigen Anti-g-Anzug.


Technologie der Zukunft ist das Tätigkeitsfeld der Prospective Concepts AG. Nun sichert sie sich die eigene Zukunft, indem sie den ausgemusterten Militärflugplatz St. Stephan im Berner Oberland ab dem Jahr 2000 als Werksflugplatz betreiben wird. Die in Zollikon ZH beheimatete Firma des Berners Andreas Reinhard beschäftigt heute 16 Festangestellte und rund 25 externe Spezialisten im Auftragsverhältnis. Die Gemeinde St. Stephan hofft natürlich, dass in Zukunft auch weitere Arbeitsplätze entstehen werden.

Jetzt kann endlich gebaut werden
In Kürze soll bereits mit den erforderlichen Rodungen für eine neue Werkhalle in St. Stephan begonnen werden, im Frühling wird gebaut. «Wir erstellen eine konventionelle Holzkonstruktion. Erstens passt diese ins Ortsbild und zweitens ist für uns immer der Inhalt wichtiger als die Verpackung. Es gibt also keine Hightech-Halle.» Reinhard ist erleichtert, dass es jetzt endlich vorwärts geht. «Die Einsprache aus Naturschutzkreisen gegen die Werkhalle hat unsere Arbeit am Stingray sehr stark verzögert. Grosse Bauteile wurden wegen der Unsicherheit, wie es weitergehen wird, nicht begonnen.» Nun sind die Verträge aber unter Dach. Weiterhin genutzt werden die von der Luftwaffe gemieteten Flugzeugbunker. Der Flugplatz geht also nach der Verabschiedung der Lufttransport-Staffel 7 der Schweizer Luftwaffe einer neuen Ära entgegen; sein Weiterbestand ist gesichert.

Grosse Überraschungen
Die kleine Firma sorgte erstmals Mitte letzten Jahres in der breiten Öffentlichkeit für Aufsehen, als im Berner Oberland der Stingray (Stachelrochen) präsentiert wurde. Laut Firmenchef Reinhard handelt es sich dabei um «ein Objekt, um neue Technologien zu erproben». Futuristisch sieht er aus, der silberfarbene Stachelrochen, andererseits aber auch archisch. Als «UFO im Berner Oberland» wurde das Fluggerät bekannt. Dahinter steckt nicht etwa ein skurriler Erfinder, sondern intensive und seriöse Entwicklungs- und Forschungsarbeit. Der fliegende Rochen, «eine Mischung zwischen Zeppelin und Flugzeug», besitzt eine Spannweite von 13 m und eine Länge von 9,4 m, die Flügelfläche beträgt 70 m2.





     
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