Druckluft in der Tragfläche Das Aussergewöhnliche ist die Struktur der Tragfläche: Das Profil wird durch Druckluft aufrechterhalten. Mit der Verwendung von modernsten Fasermaterialien können Steifigkeit und Flexibilität eigentlich ein Widerspruch kombiniert werden. Die Luftfahrt ist ein ideales Einsatzspektrum für diese Bauweise. Nirgends spielt das Verhältnis von Gewicht und Festigkeit eine entscheidendere Rolle. Und sollte die Luft mal entweichen, können die zwei für den Überdruck von 20 bis 50 Millibar verantwortlichen Gebläse ein Leck von 20 mal 20 Zentimeter Grösse ausgleichen. Bisher wurden rund 250 Testflüge mit dem von der deutschen Pneumatikfirma Festo unterstützten Technologieträger durchgeführt. Stingray II ist in Entwicklung Abenteuerliche Erfahrungen Die wirkliche Flugerprobung fand dann auf dem ehemaligen russischen Militärflugplatz Hradcany in Nord-tschechien statt. «Die Umstände waren dort in jeder Hinsicht dramatisch und abenteuerlich.» Gion Bezzola, bekannter Mirage-III- und Testpilot sowie Mitbegründer der Patrouille Suisse, übernahm die heikle Aufgabe des Einfliegens. Bei klirrender Kälte wurde in Tschechien die Erprobung durchgeführt, oft mit improvisierten Mitteln: Die Kopflastigkeit zum Beispiel konnte durch einen geänderten Schwerpunkt kompensiert werden ins Heck wurden einfach mehrere Flaschen Mineralwasser verfrachtet. Reinhard betont, dass eben bei der Erprobung mit den einfachsten vorhandenen Mitteln improvisiert werden müsse. Die Vorbereitungsarbeiten wurden aber unbestritten seriös durchgeführt und sind keinesfalls «abenteuerlich». Nach dem gelungenen Erstflug am 23. November 1995 kamen aufgrund der gemachten Erfahrungen wesentliche Änderungen zur Ausführung; mittlerweile wurden Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h erzielt. |
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