ZIVILLUFTFAHRT
AIRLINES

Verabschiedung eines Wegbereiters (2)
 
Farewell
Zauberworte EFIS und FMS
Triebwerksprobleme
Swissair A310 Meilensteine
Der A310 wird zum Langstreckenflieger
Bleibende Verdienste
Cockpit
Das Cockpit mit den sechs Bildschirmen war bei der Einführung des A310 das modernste, was auf dem Markt war
 
Zauberworte EFIS und FMS
Das Cockpit des A310 gab nicht nur wegen des «eliminierten» dritten Mannes zu reden. Es war zukunftweisend. Vor sich hatten die Piloten erstmals kleine Bildschirme, die eine ganze Reihe von elektromechanischen Instrumenten ersetzten. Electronic Flight Instrument System (EFIS) hiess das Zauberwort dafür. Informationen über die Lage des Flugzeuges, das Instrumentenlandesystem, Geschwindigkeit, Flughöhe, Entscheidungshöhe beim Anflug, Betriebsart des Autopiloten, Kompassrose, Angaben für die Radionavigation, eine Karte mit Visualisierung der Position des Flugzeuges, die Luftstrassen mit Höhenangaben für einzelne Flugabschnitte und das Bild des Wetterradars konnten auf diesen Bildschirmen angezeigt werden. Dem Ziel, einen Flug so ökonomisch wie möglich zu bewältigen, diente das Flight Management System FMS. Es ermöglichte, kombiniert mit dem Autopiloten und dem Geschwindigkeitsregler, den Airbus automatisch in der optimalen Lage und mit optimaler Geschwindigkeit zu fliegen. Auch der mit einem Aufwand von knapp einer Milliarde Franken neu konstruierte Flügel mit äusserst günstigem Strömungsverhalten trug wesentlich zum sparsamen Verbrauch von Treibstoff bei.
 
Triebwerksprobleme
Der A310 war das erste voll digitalisierte Flugzeug im Linieneinsatz. Diese Tatsache liess erwarten, dass in diesem Bereich am meisten «Kinderkrankheiten» auftauchen würden. Doch es kam anders. Zwar gab es gewisse Unzulänglichkeiten, aber gravierende Fehler tauchten keine auf; in den ersten vier Einsatzmonaten erreichten die neuen Airbusse eine technische Abflug-Pünktlichkeit von 97 Prozent, was kaum jemand erwartet hatte. Meistens lagen die Ursachen für Pannen an altbewährten Systemen wie dem Drucksystem oder den Bremsen. Am gravierendsten erwiesen sich Probleme mit dem Antrieb. Unter anderem musste auf Anordnung der amerikanischen Zivilluftfahrtbehörde die Triebwerke Pratt & Whitney JT9D-7R4 modifiziert werden. Ausgelöst wurden diese Modifikationen durch einige Fälle von Ermüdungsrissen an einem rotierenden Gasdichtungsring an der Hochdruckturbine. Weltweit musste dreimal wegen Dichtungsbrüchen ein Triebwerk im Flug stillgelegt werden.
 
Swissair A310 Meilensteine
14.3.1979 Der Swissair-Verwaltungsrat beschliesst, zehn A310 zu kaufen und für weitere zehn Flugzeuge zu optieren. Am folgenden Tag werden in Paris die Verträge mit Airbus Industrie unterschrieben
18.5.1981 Die Swissair entscheidet als erste Fluggesellschaft, den Airbus A310 mit einer Zweimann-Besatzung zu betreiben
21.1.1983 Auf einem Werksflug von Hamburg nach Toulouse landet mit der F-WZLL/HB-IPC erstmals ein A310 in Zürich
18.2.1983 Die F-WWCE/HB-IPH unternimmt für Airbus Industrie mit einer Schweizer Kabinenbesatzung eine Vorführtournee bis nach Tokio
21.4.1983 Erster kommerzieller Einsatz eines Swissair A310. Um 12.30 Uhr startet HB-IPA als Flug SR840 nach London-Heathrow
7.5.1987 Der Swissair A310-Simulator erhält als weltweit erster das FAA-Zertifikat Phase II, das heisst die Zulassung zum Zero Flight Training für Umschulungskurse
3.1.1990 Erstmals fliegt ein Swissair A310 über den Nordatlantik (SR1138 Zürich-Montreal-Toronto, HB-IPH)
11.8.1999 Letzter Kursflug eines Swissair A310: HB-IPN fliegt als SR119 von Newark über Basel nach Zürich

 

 
   
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