ZIVILLUFTFAHRT
INDUSTRIE
Nicht nur Trainer und PC-12
Von Franz Wegmann, 27. August 1999
 
Airlines:
Verabschiedung eines Wegbereiters
Business Aviation:
BBJ bringt Arbeit
Airports:
Die «Postale de Nuit»
Pilatus-Werke
Das erste Flugzeug
Die Trainer-Aera beginnt
Ein zweimotoriger Porter
Die Erstflüge der Pilatus-Grundmuster
Nicht nur eigene Flugzeuge
Projekte
Produktion
Heute läuft die Produktion von PC-12 und PC-9 Flugzeugen in Stans auf Hochtouren
 
Vor 60 Jahren wurden die Pilatus Flugzeugwerke gegründet, seit 40 Jahren wird der PC-6 Porter gebaut, seit 20 Jahren ist der PC-7 im Einsatz: Das Stanser Unternehmen jubiliert gleich dreifach.
 
In den sechzig Jahren ihres Bestehens haben sich die Pilatus Flugzeugwerke einen Namen gemacht als «Erfinder» des unverwüstlichen Porter und Erschaffer des Turbo-Trainer Konzeptes. In aller Welt fliegen diese Maschinen zu Hunderten, und der neue PC-12 folgt ihnen nach. Daneben baute Pilatus weitere Flugzeuge, die bei weitem nicht so bekannt sind.
 
Schwierige Gründungsphase
Eigentlich verdanken die Pilatus Flugzeugwerke in Stans ihre Entstehung dem Drang der Schweiz nach Autonomie im Bereich der Militäraviatik. Das Unternehmen wurde gegründet, um Flugzeuge für die Schweizerische Luftwaffe zu bauen und an den vorhandenen Maschinen Unterhaltsarbeiten und Modifikationen vorzunehmen.
 
Bereits 1938 nahm das Projekt konkrete Formen an, doch schnell gab es unter den Beteiligten Meinungsverschiedenheiten, und schliesslich wurde das Vorhaben nur noch von Hauptinitiant Antoine Gazda zusammen mit Georg E. Bührle weiterverfolgt. Am 16. Dezember 1939 wurden die Pilatus Flugzeugwerke AG im Sitzungszimmer der Kantonalbank von Nidwalden gegründet.
 
Das erste Flugzeug
Das erste Flugzeug, das in neu erstellten Hallen gebaut wurde, entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Flugzeugstatik und Flugzeugbau der ETH Zürich, das den Entwurf und die Berechnungen durchführte, während das Werk in Stans Konstruktion und Bau übernahm. Der Hochdecker mit nach vorne gepfeiltem Holzflügel und Metallrumpof bot zwei Piloten und drei Passagieren Platz. Das SB-2 Pelikan getaufte Flugzeug flog am 30. Mai 1944 erstmals und wurde später von der Alpar für Rundflüge eingesetzt. 1947 erfolgten versuchsweise Verbindungsflüge zwischen dem Zermattertal und Verkehrsflughäfen. Bei einer Bruchlandung bei Kirchberg wurde das Flugzeug am 13. Juni 1948 so schwer beschädigt, dass eine Reparatur nicht in Frage kam und das Flugzeug abgebrochen wurde.

 

 
   
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